Forschungs-Ziel:

Unser Forschungsziel ist die effizientere Gestaltung von Konstruktions-FMEAS durch den Einsatz von modellbasierten Wissensdatenbanken.

Forschungs-Hypothese:

Die bei einer Konstruktions-FMEA identifizierten Fehlermöglichkeiten, deren Ursachen- und Einflussbewertung sowie die ergriffene Maßnahmengestaltung bieten innerhalb einer Produktfamilie mehrfache Verwendungsmöglichkeiten in den einzelnen Produktvarianten und den Produktgenerationen. Mit Hilfe eines MBSE-Systemmodells können die einmal modellierten Zusammenhänge teilweise auch in andere Produktanalysen (d.h. andere MBSE-Systemmodelle) übernommen werden. Dies trifft beispielsweise auf eine variantenübergreifende Gleichteileverwendung oder eine mehrfach verbaute Zukaufkomponente bzw. -baugruppe zu. Durch die Bereitstellung einer MBSE Wissensdatenbank kann der Prozess der Konstruktions-FMEA stark beschleunigt und zudem objektiviert werden.

Forschungs-Frage:

Wie kann eine methodische Wiederverwendung von FMEA-Wissenselementen im Kontext MBSE erfolgen und welche Informations-Granularität eignet sich dabei besonders für die Anwendung in der Produktgenerationenentwicklung?

Forschungs-Methode:

Mit Hilfe explorativer Studien erzeugen wir zunächst produktspezifische FMEA-Datenbanken in Form eines SysML-basierten Systemodells. Dabei werden ausgesuchte Produktgenerationen mit Hilfe von Unfallberichten und Anwenderfeedback (z.B. Internethändler-Rezensionen, Forums-Diskussionen) systematisch in eine FMEA-Datenbank überführt. Über den Vergleich der Konstruktions-FMEAs aufeinanderfolgender Produktgenerationen wird anschließend ein Vergleich redundanter Informationen (Fehlerursache, Fehlerwirkung, Maßnahmen sowie Komponentenbezug) durchgeführt, bei dem wiederkehrende Wissenselemente identifiziert werden. Anhand einer Haufigkeitsanalyse und einer qualitativen Bewertung der Informationsbedeutung werden die relevanten Wissenselemente schließlich geclustert und in Form eines Packages für den Import und Export in weitere MBSE-Systemmodelle überführt.